Zwei Brüder, ein Label……..
Hinter GEORG ET AREND stehen die Zwillingsbrüder Georg und Arend Zizelmann, die nicht nur High End-Mode entwerfen, sondern ihr besonderes Faible für Fashion Tag für Tag (aus)leben. Für Style and Beauty hat Arend Zizelmann, der übrigens für das Design zuständig ist, einige Fragen beantwortet. Hier die Antworten:
Erinnern Sie sich noch an den Moment, als Sie Modedesigner werden wollten?
Als Kind sah ich mit großer Begeisterung Filme mit hinreißenden Schauspielerinnen wie Catherine Hepburn, Barbara Stanwyck, Audrey Hepburn, Sophia Loren, Romy Schneider…
Schauspielerinnen, elegant wie extravagant und formvollendet ausgestattet von Kostümdesignern wie Edith Head oder Modedesignern wie Hubert de Givenchy, Yves Saint Laurent oder Coco Chanel. Diese Filme waren für mich ausschlaggebend für die Wahl meines Berufs.
Wie kam es dazu, dass Sie Ihr eigenes Modelabel gegründet haben?
Diesen Wunsch hatte ich schon immer. Eine Kommilitonin der Modeschule erzählte mir mit leuchtenden Augen und großer Begeisterung von ihrer Arbeit bei dem Münchner Couturehaus Peter Keppler. Ich bewarb mich als persönlicher Assistent von Peter Keppler und bekam die Anstellung. Während dieser Zeit lernte ich damals schon persönlich die feine und weltgewandte Klientel dieses Hauses kennen und schätzen. 2005 übernahmen mein Bruder und ich das Modehaus und gründeten unser eigenes Label GEORG ET AREND.
Ihre aktuelle Frühjahr/Sommer Kollektion steht ganz im Zeichen von „The New Classic“. Was inspirierte Sie zu dieser Kollektion?
„The New Classic“ ist für mich die logische Folgerung einer betont lässigen, informalen Mode, welche das allgemeine Modebild der vergangenen zwei bis drei Jahre beherrschte. Ich wollte Frauen in raffiniertere und gleichzeitig auch gewinnendere Silhouetten kleiden. Die glamourösen 40iger Jahre in Hollywood zeigten weite, lässig fallende Hosen zu Jacken mit Pagodenschultern, feminin gewickelte Chiffonkleider mit perfekt minimierten Akzenten und raffinierten Jerseysuits… Hieraus entstand „The New Classic“.
Wer oder was inspiriert Sie generell bei Ihrer Arbeit? Woher nehmen Sie die Ideen für Ihre Kollektion?
Die eigentliche Inspirationsquelle für meine Arbeit sind unsere privaten Kundinnen. Frauen aus der ganzen Welt und über alle Generationen hinweg kommen zu uns in unseren Showroom nach München, um sich in GEORG ET AREND zu kleiden. Die Kundinnen werden von uns ganz individuell beraten. In diesen doch sehr persönlichen Terminen sprechen die Frauen über ihre Wünsche und Vorstellungen von Mode und Styling. Unsere Kundinnen, mit denen wir zum Teil seit unserer ersten Kollektion zusammen arbeiten, zeichnen sich ganz besonders durch eine unbedingte Stilsicherheit und ein sagenhaftes Gespür für den jeweilig vorherrschenden Zeitgeist aus. Diese Momente, die für mich über die Maßen inspirierend sind, geniesse ich sehr.
Mit welchen Stoffen arbeiten Sie am liebsten?
Seidenchiffon und Crêpe Marocain.
Welche Mode-Basics sollte jeder Frau im Kleiderschrank haben?
In dieser Saison edle, weich fallende Seidenblusen.
Welche Fashion Trends erwarten uns noch 2012?
GEORG ET AREND präsentieren Kleider und Jumpsuits in reinseidenem Jersey. 24/7 und überall zu tragen: ob im Office, auf einer Vernissage oder dem Red Carpet.
Welche Eigenschaften sollte ein Designer Ihrer Meinung nach haben, um sich in der Modewelt behaupten zu können?
Enormes handwerkliches „Know How“, intuitive Stilsicherheit und ein absolutes, eigenes Stilempfinden!
Was würden Sie einem jungen Menschen raten, der in die Mode möchte?
Primär und vor allem anderen, eine fundierte Ausbildung zu absolvieren. Coco Chanel sagte: „Mode ist Handwerk des guten Geschmacks“. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
Was fasziniert Sie an der Mode?
Frauen für Neues zu begeistern, obwohl sie behaupten, schon alles zu besitzen.
Können Sie Ihre Mode in 3 Worte beschreiben?
Mode mit Worten zu beschreiben, ist zumindest mir nahezu unmöglich, da für mich so viel Gefühl und Emotion damit verbunden ist. Aber wenn ich es versuchen möchte: Selbstverständliche Noblesse in höchster Qualität und Persönlichkeit nach Maß.
Was wird wohl nie aus der Mode kommen?
Die gesunde menschliche Eitelkeit.
Karl Lagerfeld sagte einmal: „Auch wenn Mode aus der Mode kommt, ist das schon wieder Mode.“ Können Sie dem zustimmen?
Ganz und gar nicht!!! Mode, in welcher Stilrichtung auch immer, beinhaltet grundsätzlich ein gewisses Maß an Eitelkeit, von der jeweiligen Ästhetik der Zeit geprägt. Ohne diesen notwendigen Aspekt würden wir nicht mehr von Mode sprechen.
Haben Sie Vorbilder Im Modebereich?
Nicht wirklich, aber für sehr bemerkenswert erachte ich Yves Saint Laurent.
Wenn Sie nicht gerade Mode entwerfen. Womit verbinden Sie sonst Ihre Freizeit?
Diese gibt es für mich noch nicht. Ich hoffe und wünsche mir, zukünftig längere Zeit privat auf Reisen gehen zu können.
Wenn Sie sich selbst mit 3 Worten beschreiben würden…?
Zuverlässig, verbindlich und zu temperamentvoll!
Haben Sie noch Ziele für die Zukunft?
Ja, unsagbar viele. Das ist für mich eine enorme Energiequelle.
Vielen herzlichen Dank für dieses interessante Interview!
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